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Infektionen

Infektionen

Entzündliche Erkrankungen im Intimbereich sind ein sehr häufiges Problem in der gynäkologischen Sprechstunde.

Grundsätzlich untersuchen wir Sie bei entsprechenden Beschwerden fachärztlich, um direkt ursächlich behandeln zu können. Eine Ausnahme bilden hier allerdings die Scheidenpilz-Erkrankungen, die sehr häufig und harmlos, aber lästig sind. Bei entsprechenden, typischen Symptomen können bestehende Patientinnen das Medikament zur Behandlung direkt in unserer Praxis abholen (ohne Vereinbarung eines Arzt-Termins).

Scheidenpilz

Fast jede Frau, die schon einmal an einem Scheidenpilz erkrankt war, kennt die typischen Symptome:

  • Juckreiz, Brennen
    Starker Juckreiz und Brennen der Schamlippen und des äusseren Scheideneingangs sind charakteristisch für eine Infektion mit Hefepilzen.
  • Rötung, Schwellung
    Gerötete und geschwollene Haut im Bereich der Schamlippen sind Anzeichen der Entzündung, mit der der Körper auf das Übermass an Hefepilzen reagiert.
  • Ausfluss
    Ausfluss an sich ist kein Krankheits-Zeichen, sondern kann auch im gesunden Zustand in geringen Mengen von Gebärmutter-Hals und Scheide abgesondert werden. Liegt aber ein vermehrter Ausfluss vor, der oft als weiss und bröckelig (quarkähnlich) beschrieben wird, so ist das ein Hinweis auf eine Scheidenpilzinfektion.

Erreger

Am häufigsten verantwortlich für eine Scheidenpilz-Erkrankung ist ein für das menschliche Auge unsichtbarer Hefepilz namens „Candida albicans“. Die Hefepilze gedeihen bei einer Temperatur von 37 ° C und in feuchtem Umfeld am besten und fühlen sich deshalb auf Schleimhäuten besonders wohl. Die Anwesenheit von Hefepilzen im Körper ist normalerweise nicht krankmachend. Bei etwa 10 % aller Frauen kann Candida albicans in der Scheidenflora nachgewiesen werden.

Die gesunde Scheidenflora besteht aus einer Vielzahl von Keimen, die in einem gut regulierten Gleichgewicht stehen. Im gesunden Zustand herrscht in der Scheide ein saures Milieu (pH-Wert ca. 4,5), in dem die Anzahl der Hefepilze klein gehalten wird. Für diese saure Umgebung sorgen Milchsäure-Bakterien, auch Lactobazillen genannt. Wird das natürliche Gleichgewicht zwischen Scheidenbakterien und Pilzen gestört, so kann es zu einer übermässigen Vermehrung der Hefepilze und damit zu den unangenehmen Symptomen kommen.

Ursachen für die Störung des Gleichgewichts können sein:

  • eine Antibiotika-Therapie
  • Veränderungen im Hormonhaushalt, z. B. in der Schwangerschaft
  • übertriebene Hygiene im Intimbereich, z. B. mit aggressiven Intimpflegemitteln

In den meisten Fällen holt man sich den Pilz also nicht von aussen, sondern er ist Bestandteil der eigenen Schleimhautflora. Männer erkranken viel seltener als Frauen an einer Pilzinfektion im Genitalbereich. Das liegt vor allem daran, dass sich die Hefepilze im feuchten Milieu der Scheide viel wohler fühlen und besser vermehren können. Auch wenn der Pilz beim Geschlechtsverkehr auf den Partner übertragen wird, erkrankt dieser im Normalfall nicht.

Behandlung

So lästig ein Scheidenpilz ist, so gut ist er glücklicherweise auch behandelbar. Da Pilzerkrankungen in den seltensten Fällen von selbst abheilen, ist es auch nicht sinnvoll abzuwarten. Die meisten vaginalen Pilzerkrankungen lassen sich durch rezeptfrei in der Apotheke oder in unserer Praxis erhältliche Medikamente einfach und sicher behandeln.

Für die lokale Behandlung der Scheide und der Schamlippen stehen Medikamente in Form von Vaginal-Cremes, -Tabletten bzw. -Zäpfchen zur Verfügung.